Flora und Fauna

Donnerstag, 08.10.2015

Als Einführung in die australische Flora sollte der Besuch des Botanischen Gartens von Sydney dienen, doch stellte sich heraus, dass es sich um einen großen englischen Park handelt, der Anfang des 19. Jahrhunderts von der Gattin des damaligen Gouverneurs angelegt worden ist. Dennoch ist es eine schöne Anlage und noch dazu ohne Eintrittspreis, damit sie der Bevölkerung zu Gute kommen kann, anders als in Hannover, wo die Herrenhäuser Gärten nach Verfügung von King George dem Volk frei zugänglich sein sollten, wie jeder weiß, was lange Zeit auch galt, dann aber unter einer sich sozialdemokratisch nennenden Stadtregierung abgeschafft worden ist.

Die australische Fauna wird u. a. im Australischen Museum Sydney gezeigt, als Präparate. In fast jeder Tiergattung sind auf dem Kontinent die giftigsten Exemplare zu finden. Das Gift der Würfelqualle ist innerhalb von vier Minuten humanletal; es existiert ein Gegengift, doch muss dieses sofort gespritzt werden. Es beruhigt uns sehr, dass wir auf der Fahrt selbstklebende Mullbinden zur Anwendung der Pressure Immobilisation Method dabei haben werden.

Eigentlich sind die giftigen und die anderen gefährlichen Tiere Opfer der Menschen, wie wir lernten, denn die meisten sind scheu. Jährlich sterben in Australien etwa 120.000 Menschen, und nur fünf davon durch Tiere. Durch Haie kommt im langjährigen Mittel nur etwa ein Mensch jährlich ums Leben.

Der Nachmittag wurde sehr angenehm in einer Cocktailbar am Darling-Harbour verbracht, der nach einem Gouverneur der frühen Deportationszeit benannt ist. Der freundliche Familienname täuscht über seine brutalen Methoden gegenüber den Verurteilten hinweg.

Das Abendessen wurde im Restaurant des Customs House eingenommen, das an der Stelle steht, wo 1788 die ersten Deportierten anlandeten.