Convicts

Dienstag, 17.11.2015

Die britische Deportationspolitik nach Australien ließ einige Aussenlager entstehen, von denen Port Arthur auf Tasmanien, etwa 100 Kilometer von Hobart entfernt, als schlimmstes galt. Es gab nicht nur die Gemeinschaft der Gefangenen, sondern auch die des Militärs und die der freien Siedler. Über 30 Gebäude sind erhalten geblieben, teils als Ruinen. Mit einem Katamaran ging es an der nahen Isle of the Dead, dem Friedhof mit etwa 1.100 Bestattungen, und am Point Puer, dem Gefängnis für Knaben von 9 (!) bis 16 Jahren, vorbei. Über seine Vergangenheit war der Ort so beschämt, dass er sich nach der Schließung des Lagers 1877 in Carnarvon umbenannte, wie jeder weiß, aber zwölf Jahre später besann man sich und nahm den alten Namen wieder an. Besonders beeindruckten die dargestellten Biographien von Gefangenen, dabei auch einzelne Frauen, und von Lagerpersonal, so dass unsere sympathische Reisegruppe etwa sieben Stunden in dieser Welterbestätte zubrachte, bei gut 20 Grad und Sonnenschein. Bei der Rückfahrt setzte etwas Regen ein.