Das S-Gen bricht durch

Samstag, 07.11.2015

Wie jeder weiß, stammen aus Coober Pedy etwa die Hälfte aller weltweit geförderten Opale. Also wollten Uru und Koko ins Opal Mine & Museum. Nach einem Einführungsfilm wurde durch die Gänge einer Opalmine geführt. Der ältere Führer hatte selbst jahrelang als Opalschürfer sein Glück versucht und wusste interessant zu erzählen. Wegen der jahrelangen Arbeit mit einem Drucklufthammer war er fast taub. Aufgelassene Minen werden als Wohnräume genutzt. Ein kleines Museum informiert über die Bildung von Opalen und deren Gewinnung im Laufe der Zeit, über die Verhältnisse der Opalentstehungszeit vor 120 Mio. Jahren, über die Aborigines in diesem Gebiet usw.

Im Ort wird Opalschmuck in zahlreichen Geschäften angeboten. Von Koko war zu erfahren, dass huminide feminine Wesen über ein S-Gen verfügen, ein Gen, das unaufhaltsam den Wunsch nach Kaufen und Tragen von Schmuck steuert und wogegen bislang kein Mittel gefunden wurde. Dieses S-Gen bricht bei allen Frauen aus, die Coober Pedy besuchen, auch bei unserer Reiseteilnehmerin (sie kann ja nichts dafür). Nach langem Schauen und Anprobieren wurde endlich ein Schmuckstück erworben, das immer an diese australische Reise erinnern soll.

Dann wurde die Fahrt auf dem Stuart Highway 550 Kilometer weit nach Süden fortgesetzt (maximal 110 km/h erlaubt, woran sich auch alle strikt halten), durch ein Seengebiet bis zum Gebirgszug der Gawler Range. Die Landschaft wechselte auf der langen Fahrt: nackter Boden, Buschland, Grasland und auch dichte, grüne Waldstücke in der Nähe der Seen. Am Hart Lake wurde gehalten und die schneeweiße salzkrustige Uferregion bestaunt; die maximale Tagestemperatur betrug 34 ºC. Ein schwarzer menschengroßer Laufvogel stand am Fahrbahnrand, vielleicht ein Kasuar, war aber im Gebüsch verschwunden, bevor die Kamera bereit war. Es wurden jede Menge Känguruhs gesichtet, doch leider nur tote auf und neben der Fahrbahn.

Übernachtet wird in einem Motel in Port Augusta, einer kleinen Hafenstadt am Great Australian Bight. Die Zivilisation ist wieder erreicht und mit ihr normale Benzinpreise. Hier wurde erstmalig eine wirklich freundliche Verkäuferin in einem Bottleshop angetroffen.

Im Motelzimmer befand sich eine Mikrowelle, und so wurde für das Abendessen entsprechend eingekauft. Zurück im Zimmer stellte sich heraus, dass weder Teller noch Bestecke vorhanden waren. Die Rezeption hatte bereits geschlossen, doch lief auf dem Gelände noch eine Mitarbeiterin herum, die angesprochen wurde und das Fehlende beschaffte. So musste das Reiseteam nicht mit knurrendem Magen ins Bett.