Der Leuchtturm am Ende der Welt

Dienstag, 10.11.2015

Das Frühstück auf der Terrasse war noch sehr angenehm, aber auf der anschließenden Fahrt ging die Temperatur immer weiter zurück, bis auf nur noch 15 ºC, das bedeutet einen Temperatursprung um rund 20 Grad im Vergleich mit dem Vortag. Koko murmelte vor sich hin: "Kalt ist er, kalt ist er." Außerdem fiel den gesamten Vormittag über leichter Niederschlag.

Aus dem engen Parkhaus ging es ohne Schrammen hinaus und durch die morgendliche rush hour auf den Highway. In der Gegend südlich von Adelaide wird sehr viel Getreide angebaut, auch werden Rinder und Schafe gehalten.

Die Mittagspause wurde in Kingston SA eingelegt. Am Ortseingang wird man vom größten Hummer der Welt begrüßt, von Larry, 17 Meter hoch. Der Ort lebt(e?) von der Garnelen- und Hummerfischerei. Als die Reisegruppe an der Strandpromenade dem Mitsubishi entstieg, pfiff ihr eine steife Brise um die Ohren. Da mussten dann die Jacken aus dem Koffer geholt und Halbschuhe anstelle von Sandalen angezogen werden, bevor man sich auf den Weg in den kleinen Ort machte. Uru wollte unbedingt einen Fischburger essen, und alle anderen schlossen sich an, zumal es sich um fangfrischen Fisch handeln sollte. Die große Attraktion des Ortes ist der diesem Tagesbeitrag namensgebende historische Leuchtturm in dieser einsamen Gegend.

Nicht nur die Küste und das Wetter erinnerten an nordseeliche Verhältnisse, auch das grüne, bis zum Horizont ebene Hinterland mit grasenden Schafen entsprachen Ostfriesland. Auf der weiteren Fahrt wurde es dann aber mittelgebirgiger, teils mit Nadelwald.

Nach knapp 500 Kilometern wurde das Tagesziel erreicht, Mount Gambier. Wie jeder weiß, sichtete Leutnant James Grant am 3. Dezember 1800 von HMS Lady Nelson aus hier zwei Berge, wovon er einen nach Lord Gambier benannte, den ja wohl ebenfalls jeder von der Kopenhagen-Party 1807 kennt. Mount Gambier hat natürlich auch einen Superlativ aufzuweisen: es handelt sich um den ersten Ort in Südaustralien, der von einem Europäer benannt wurde (irgendeinen Superlativ hat hier jeder Ort). Das gebuchte ortskernnahe Motel ist besser als viele andere ausgestattet.