Gedanken an Onkel Hans

Mittwoch, 28.10.2015

Über das Internet für alle lesbar seine Gefühle kund zu tun, ist nicht jedermanns Art, und unsere schon gar nicht. Aber am heutigen Tag wird Onkel Hans auf dem Friedhof in Ahlem beigesetzt und da denken wir hier am anderen Ende der Welt mit Trauer an ihn. Er war immer da und von den Altvorderen lebt jetzt nur noch Ingeborg, die ja noch erheblich jünger ist. Bis zu seinem Tod war Onkel Hans geistig voll auf der Höhe und ein Beispiel dafür, dass nicht jeder dement werden muss. Mit klarer Sicht erkannte und analysierte er aber auch deutlich seinen körperlichen Zerfall; am Ende war er lebensmüde. Seinen 100. Geburtstag konnten wir gemeinsam mit ihm im Juli feiern und wenige Wochen später waren wir noch einmal bei ihm. Mit scharfem Verstand kommentierte er die politische Situation mit klarer Stimme in seiner humorigen, leicht ironischen Art, und er erzählte Anekdoten aus der Vergangenheit, denn vergessen hatte er nichts. Nun ist er seiner Irmchen gefolgt und hat seine ewige Ruhe. Wir bedauern sehr, bei der Beisetzungsfeier nicht dabei zu sein. Wenn wir ihn hätten fragen können, so hätte er ganz sicher geantwortet, dass wir den Tag besser in Australien als auf dem Friedhof in Ahlem zubringen sollten.

Zur Fahrt: Auf dem einsamen Arnhem-Highway ging es aus dem Kakadu National Park zurück nach Darwin zu der dort bekannten Unterkunft. Unterwegs beeindruckten die riesigen Lkw's, die Road Trains, sowie die riesigen Termitenhügel  neben der Strecke. Bei der Abfahrt auf einen Parkplatz huschte das erste in freier Wildbahn gesichtete Känguruh davon, das erste "richtige" Känguruh, auch wenn es nur sehr kurz zu sehen war. Wegen der großen Hitze wurde am Nachmittag Siesta gehalten. Der Reiseleiter streifte noch durch die Stadt.