Gold

Sonntag, 15.11.2015

Nachtrag für den 14.11.2015 (wegen Verlangen des Hotels von 9 AUD für die Internetnutzung):

Der größte Goldnugget der Welt, 69 Kilogramm schwer, wurde 1858 in Ballarat gefunden, wie jeder weiß. Was liegt näher, als das dortige Goldmuseum und die nachgebaute Goldgräberstadt zu besuchen. In ansprechender Form, manchmal leider zu dunkel, war das Thema "Gold" ausgehend vom Goldrausch 1851 und Folgejahre in Ballarat umfangreich aufbereitet. Unter anderem wurde eine nachgebildete Goldpyramide im halben Maßstab gezeigt, wie sie 1862 auf der Weltausstellung in London mit einem Volumen zu sehen war, das dem bis dahin gesamten geförderten Goldvolumen Victorias entsprach.

Auf Sovereign Hill steht eine komplette nachgebaute Goldgräberstadt, so wie Ballarat um 1860/70 ausgesehen haben dürfte. Die Darstellungen in dem Museumsdorf sind sehr viel lebhafter als im Mühlenhofmuseum. Sehr viele Mitwirkende laufen in historischer Kleidung umher. Es gibt zahlreiche Führungen und Demonstrationen. Der Auftritt von Lola Montez, die ja nun wirklich jeder kennt, wurde angekündigt. Ein Dieb wurde verfolgt und verhaftet. Ein Commissioner, natürlich korrupt, erzählte von seinen Erfahrungen. Die Rotröcke marschierten auf. Mit Schüsseln wurde Sediment gewaschen und wer dabei tatsächlich einen Nugget finden sollte, könnte ihn behalten (leider war die Reisegruppe erfolglos, denn sonst hätte man damit einen Beitrag zu den Reisekosten erwirtschaften können). In einem Stollen, nur schwach beleuchtet, konnte der unterirdische Abbau nachempfunden werden. Eine Muskete wurde abgeschossen. In vielen Werkstätten, teilweise ähnlich wie die von Opa Ernst, wurde altes Handwerk ausgeübt und die Produkte konnten erworben werden. Die Reisegruppe verbrachte dort den ganzen Tag, bevor sie nach Melbourne weiterfuhr und in einem Flughafenhotel übernachtete.

Am Flughafen wurde auch der Mitsubishi bei AVIS abgegeben, mit dem auf der zweiten Etappe 6.300 Kilometer gefahren worden sind (mit dem Nissan waren an der Ostküste 3.900 Kilometer zurückgelegt worden). Der Mitsubishi hat alles mitgemacht, aber nicht überzeugt. Obwohl das Fahrzeug bei der Übernahme erst 14.000 Kilometer zurückgelegt hatte, ließ sich der Deckel des Handschuhfachs nur mit seitlicher Unterstützung schließen, knarrte das gesamte Armaturenbrett fortdauernd und dröhnte es im Insassenraum bei rauer Fahrbahn erheblich. Zudem verbrauchte der Wagen über 8 Liter Benzin für 100 Kilometer (der Nissan, obwohl 20 Zentimeter länger, hatte nur knapp 6 Liter für 100 Kilometer verbraucht). Die Abgabe bei AVIS erfolgte anstandslos. Froh waren wir, auf der langen Strecke kein Tier überfahren zu haben.