Unter Haien

Mittwoch, 21.10.2015

Der Morgen begann mit einem Frühstück im Hotel aussen in leichter Kleidung vor Palmen. Dann ging es 350 km weiter nach Norden, nach Townsville. Welch blöder Name: "Stadtstadt". Er erklärt sich aber so, dass einer der Stadtgründer Towns hieß. Leider kannte TomTom die Straße des Motels nicht, so dass es einiger Sucherei und Herumfahrerei bedurfte, doch wurde das Motel ohne fremde Hilfe gefunden. Dabei handelt es sich um eine größere Ausfallstraße. Pfui, TomTom!  Auch halfen die GPS-Koordinaten des Motels nicht, die als Süd-Ost-Werte angegeben waren, denn im Navi werden Nord-West-Koordinaten verlangt. Vielleicht lässt sich das Gerät umstellen.

Auf der Fahrt hatte sich die Landschaft verändert. Während es in NSW (New South Wales) durch grüne Wälder ging, herrscht in QLD (Queensland) trockenes Land mit etwas Buschwerk und einzeln stehenden Bäumen vor. Die meisten Baumstämme sind schwarz verkohlt von überstandenem Buschfeuer, doch tragen die Bäume Blätter. Die Creeks sind knochentrocken. Die Mittagstemperatur betrug um 30 ºC und ging während eines kurzen Schauers auf 27 ºC zurück. Anzeigetafeln an den Straßen warnen vor hoher Gefahr von Buschfeuern (In NSW war die Gefahr mit gering angegeben worden). Die Klimaanlage in den Hotels wird von uns abends meistens nur kurz vor dem Zubettgehen eingeschaltet. Nachts wäre sie ohnehin zu laut.

Da wir bereits seit einiger Zeit parallel zum Great Barrier Reef fahren, besuchten wir am Nachmittag das Reef HQ Aquarium in Townsville. Hier beeindruckt besonders der gläserne Tunnel, der durch ein sehr großes Becken führt und von dem aus Haie, Rochen und andere Rifffische zu betrachten sind. In den Becken wachsen Korallen wie im Riff, was sich hier sicher besser als auf dem Ozean beobachten lässt. Wir kamen zum TurtleTalk zurecht, hörten eine Einführung über australische Seeschildkröten, erfuhren über die Arbeit des Turtle Hospitals, wohin gefundene verletzte Schildkröten gebracht und nach ihrer Genesung wieder ausgesetzt werden und erlebten die Fütterung von Peggy, von der man das Geschlecht nicht weiß, weil dieses erst bei Schildkröten, die älter als 30 Jahre sind, festgestellt werden kann.

Zum Abschluss des Tages ging es auf den 286 m hohen Castle Hill, ein steiler Anstieg, den die Reiseteilnehmerin nur zu einem Teil absolvierte. Von oben herrscht ein phantastischer Überblick über die Stadt mit Hafen, den Ozean und die vorgelagerten Inseln, darunter Magnetic Island, das von James Cook so benannt wurde, weil er dort Probleme mit seinem Kompass bekam. Zu dieser beliebten Insel wird sich die Reisegruppe nicht begeben können, denn dafür ist die Reisedauer einfach zu knapp bemessen.